Belichtung – Schritt für Schritt

Hallo liebe Kamerafreunde!
In den ersten Teilen meiner Grundlagenreihe über das digitale Fotografieren mit einer Spiegelreflexkamera erfahrt ihr etwas über die optimale Belichtung und warum euch ab einem gewissen Stadium das Automatikprogramm nicht mehr helfen kann. Hier werden Fragen geklärt, wo ihr die Belichtung an eurer Kamera einstellen könnt, aus welchen Faktoren sich die Belichtung zusammensetzt und wie ihr herausbekommt, ob euer Foto eine optimal Belichtung hat.
In diesem Blogeintrag wird Basiswissen über die Belichtung vermittelt, er ist also gut für Fotoeinsteiger geeignet.

Optimale Belichtung – wo überhaupt?

Jedes Kameramodell ist natürlich anders, aber die Technik im Gehäuse und die Bedienung ist bis zu einer gewissen Ausstattung gleich. Die Belichtung kann demnach bei allen Kameramodellen oder Marken in den folgenden Modi eingestellt werden: T bzw. Tv, A bzw. Av.
Wenn wir von Belichtung sprechen, dann geht das nicht ohne die zwei Komponente, mit denen ihr die Belichtung verändern könnt: Blende (A/Av) und Belichtungszeit (T/Tv). Diese beiden Modi sind halbautomatisch, dass heißt, dass ihr entweder die Belichtungszeit oder die Blende  manuell einstellen könnt und eure Kamera parallel dazu das jeweilige andere Glied anpasst um eine passende Belichtung des Bildes zu erhalten. Je nachdem, ob ihr beim Fotografieren viel oder eher wenig Licht zur Verfügung habt, könnt ihr in diesen beiden Modi halbmanuell Einstellungen vornehmen. Außerdem kann die Einstellung des ISO-Wertes zu einer besseren Belichtung verhelfen.
Die Fortgeschrittenen unter euch können auch im Modus M arbeiten, wo ihr sowohl Blende als auch Belichtungszeit manuell einstellen könnt und somit noch mehr Freiraum für die Belichtung habt um eure Bilder effektvoller zu gestalten. Weitere Angaben zum M Modus erhaltet ihr in einem folgenden Beitrag.

Belichtung einstellen mit den Kameramodi - FOTOmauz Einsteigertipps
Eure Kamera besitzt mehrere Modi – mit dem Rad könnt ihr den gewünschten Modus wählen. Für die Belichtung stehen euch T/Tv, A/Av und M zur Verfügung

Modus Automatik – Probleme mit der Belichtung?

Jetzt stellt ihr euch sicher die Frage, wenn ihr die Belichtung erst manuell einstellen müsst, ist der Fotomoment schon wieder vorbei und ihr konntet ihn nicht festhalten. Warrum dann nicht gleich ins Vollautomatikprogramm wechseln?
Ganz einfach: Eine Kamera und ihre Technik kann halt nicht alles automatisch. Wenn ihr ohne große Einstellung schnell etwas forografieren wollt, dann könnt ihr die Vollautomatik nutzen. Bei schwierigen Lichtverhältnissen, was z.B. bei trüben Wetter, verhangenem Himmel, Gegenlicht oder in Räumlichkeiten schon auftreten kann, stößt die Automatik an ihre Grenzen der optimalen Belichtung. Der Himmel wird überbelichtet, weil er stark reflektiert oder der Vordergrund ist zu dunkel, obwohl genügend Licht vorhanden ist. Eure Kamera hilft euch, sie weiß aber nicht, was genau ihr abbilden wollt, was heller belichtet werden soll oder was besonders dunkel. Im Automodus werden euch viele Freiheiten als FotografIn genommen, sodass ihr dieses Programm wirklich nur zum Einstieg nutzen solltet.

Hat mein Bild eine optimale Belichtung?

Dies könnt ihr sehr schnell überprüfen, denn eure Kamera, unabhängig vom Hersteller, zeigt entweder auf dem Display und/oder im Sucher an, ob ihr die richtigen Einstellungen für die optimale Belichtung habt. Ihr seht einen kleinen Strahl an dessen linker Seite sich eine -2 und an der rechten Seite eine +2 befindet. In der Mitte seht ihr die Zahl 0. Wenn ihr nun des Auslöser halb herunterdrückt und fokussiert, blinkt ein Pfeil auf, der sich zwischen -2 und +2 befindet und je nach Blende oder Verschlusszeit auf einen anderen Wert springen kann. Wenn der Pfeil auf 0 steht, ist euer Bild für den Kamerasensor optimal belichtet. Es handelt sich um die sogenannte Belichtungskorrektur, wodurch eine gute Belichtung eurer Bilder angezeigt wird. Das kann euch schnell helfen falsche Belichtungseinstellungen zu korrigieren. Bei den drei nachfolgenden Bildern seht ihr den Kameradisplay und die Belichtungsskala. Das erste Bild zeigt deutlich, dass das Foto zu dunkel wird, das Mittlere ist optimal belichtet und das Dritte zu hell.

Aber Achtung! bei sehr schwierigen Lichtverhältnissen kann sich auch die Kamera vermessen und obwohl der Wert auf 0 steht, besitzt das Foto keine gute Belichtung. Da seid ihr gefragt und müsst ein wenig ausprobieren :) Wie auch schon im Automatikmodus angesprochen, kann eure Kamera nicht alles – sonst könnte ja jeder ein Foto-Profi sein ;) In den unteren Bildern seht ihr die Belichtungsanzeige auf dem Monitor und die verschiedenen Pfeilpositionen. Wie angemerkt, befindet sie sich auch im Sucher und sowohl Blende, als auch Belichtungszeit kann während ihr durchschaut umgestellt werden. Es kommt immer darauf an, wie bei eurer Kamera die Tastenbelegung ist. Viele Modelle haben wichtige Optionen neben dem Auslöser, die ihr intuitiv während des Blickes durch den Sucher bedienen könnt und somit eine optimale Belichtung erhaltet.

Belichtung - Schnelltasten für optimale Einstellung - FOTOmauz
Schnelltasten direkt hinter dem Auslöser positioniert

Falls ihr doch einmal mit falscher Belichtung fotografiert und nicht auf das Foto verzichten wollt, gibt es immer noch die Chance der Korrektur der Belichtung am PC im Raw-Format. Auf diese Arbeit werde ich in einem späteren Beitrag eingehen.

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