Hallo liebe Fotofreunde!

Im heutigen Beitrag soll es um eine wichtige Grundlage des Fotografierens gehen, nämlich um das Sinnesorgan, womit ihr eine schöne Szene wahrnehmen könnt: euer Auge und der damit verbundene fotografische Blick. Dieser Begriff hört sich sehr bedeutungsschwanger an, aber der fotografische Blick ist wichtig, wenn ihr vorhabt qualitativ hochwertige Fotos aufzunehmen.

Der fotografische Blick

Wichtiger als jede noch so teure Kameraausrüstung, Objektiv, die perfekte Lichteinstellung oder das Bildbearbeitungsprogramm, was unsere HDR-Dateien zusammenfügt, ist unser Auge. Natürlich sehen wir mit unseren Augen, aber bei der Fotografie müssen wir unser Auge schulen. Was ist damit gemeint?
Der fotografische Blick bezieht sich auf die Fotogestaltung und den Bildaufbau, genauso wie auch auf das Motiv selbst. Das Ziel eines jeden Fotografen, egal im Hobby-, Kunst- oder Profibereich, möchte, dass seine Aufnahmen besonders eindrucksvoll sind und lange in den Köpfen der Betrachter bleiben. Der Fotograf will einen Moment oder ein Objekt bannen, ihm Ausdruck verleihen und am Besten die Gefühle des Ereignisses mithilfe des Fotos immer wieder hervorrufen. Beispielsweise stehen in eurem Garten ein paar sehr schöne Blumen, die ihr gerne festhalten wollt. Wir denken nicht lange nach, sondern fotografieren die Blume einfach ab. Später schauen wir uns das Foto noch mal an und bemerken, obwohl die Blumen so schön aussahen, wirken sie auf dem Foto langweilig – es ist eben ’nur‘ eine Pflanze…

Was macht mein Foto besonders?

Um solche Situationen zu verhindern, könnt ihr euer Auge fotografisch schulen. Schaut euch die Blume genau an, was macht sie eigentlich so schön? Stellt euch selbst fragen: Wie ist die Struktur der Blätter? Gibt es Farbunterschiede? Wechselt eure Perspektive. Wie wirkt die Blume aus der Froschperspektive oder von ganz oben? So könnt ihr das gewisse Etwas aus der Blume herauskitzeln :) und so könnt ihr euer Auge trainieren. Wenn ihr die Methode öfters anwendet, erhaltet ihr nach einiger Zeit den Blick für das Besondere, ob das nun eine andere Perspektive, eine Nah- oder Fernaufnahme oder ein angeschnittenes Detail ist. Als FotografIn solltet ihr versuchen immer mit offenen Augen eure Umgebung zu betrachten, denn auch Unscheinbares kann auf dem Foto zu etwas Eindrucksvollen werden.

Wie kann ich üben?

Der fotografische Blick kann überall trainiert werden, auch ohne Kamera. Ihr könnt z.B. schauen, was für prägnante Objekte und Szenes es auf dem Weg zum Supermarkt gibt, oder wie sich die Landschaft um euch verhält, wenn ihr gerade mit dem Hund spazieren geht. Stellt euch vor, wie ihr das Gesehene in ein Foto fassen würdet. Natürlich haben Schnappschüsse einen besonderen Reiz, aber die meisten Bilder entstehen erst im Kopf und dann in der Kamera.
Mit eurer Kamera bewaffnet, könnt ihr eure Umgebung genauso erkunden und auch gleich ausprobieren, was sich gut in Szene setzen lässt. Probieren geht auch bei der Fotografie öfters mal über studieren :) Das Gute bei solchen Übungen ist, dass eure Bilder (sofern ihr nicht analog arbeitet) digital aufgenommen werden und somit einfach gelöscht werden können. Trainiert viel und öfters, so könnt ihr euch stetig verbessern.

Hausaufgabe für euch

Wenn es euch leichter fällt mit einer Hausaufgabe zu trainieren, kommt ihr eine gute Übung für euch: Nehmt euch in der kommenden Woche Zeit auf einem routinierten Weg (Spaziergang, Einkaufen, Haushaltsvorbereitung) im Innen- oder Außenbereich die Augen offen zu halten und für euch schöne oder besondere Objekte in Szene zu setzen. Gern könnt ihr eure Ergebnisse in der Kommentarfunktion oder auf Facebook teilen. Ich freue mich darauf! :)

Der fotografische Blick ist aber nur ein Teil der ganzen Fotoarbeit. Um eine eindrucksvolle Aufnahme zu erzeugen, spielen noch weitere Komponente ein, die ich bei FOTOmauz unter der Kategorie Grundlagen näher erkläre.