Hallo liebe Fotofreunde!
Im heutigen Beitrag geht es um den Bildaufbau von Landschaften unter Anwendung des Ying Yang Prinzips. Der asiatische Ausspruch ist nicht nur eine Lebenseinstellung und basiert auf der chinesischen Philosophie des Daoismus, sondern wird auch in der Kunst angewandt. Da ich mich in meinem Studium mit ostasiatischer Kunst auseinandersetzte, versuche ich einige Elemente des Bildaufbaus auf die Fotografie zu übertragen, denn es kann von ästhetischem Nutzen sein.
Ying Yang – Sehen und Verschleiern
Von Ying Yang habt ihr sicherlich schon einmal gehört oder das Symbol mit dem schwarzen und weißen Tropfen gesehen. Ying Yang stellen Gegensätze dar, die ohne den jeweils anderen nicht beständig wären. Beide sind also eng miteinander verbunden und stellen sozusagen ein Gleichgewicht her. Dieses Prinzip wird auch in der japanischen Landschaftsmalerei angewandt. (Schaut euch einfach mal eine Tuschzeichnung von Toyu Sesshu an) Dort wird mit dem Sichtbaren und Unsichtbaren gespielt. Oft wird der Landschaft Nebel, Wolken oder Dunst hinzugefügt, um die Formen der Berge o.ä. teilweise zu verdecken. Damit wirkt das Bild realistischer und interessanter, denn der Betrachter muss sich den verdeckten Rest denken.
Mit diesem Konzept könnt ihr auch verregnete Tage nutzen um schöne Fotografien zu knipsen. :)
Das Stichwort ,Ying Yang‘ wird in der Fotografie als Prinzip des Sehen und Verschleierns definiert. Nebel, Dunst oder Wolken bedecken einige Teile der dargestellten Landschaft und geben den Blick nicht frei. Dies wirkt auf den Betrachter aber nicht störend, sondern natürlicher. Durch die Verschleierung wird die Landschaft fesselnder für den Betrachter. Das Foto weckt dadurch mehr Interesse. Beim Fotografieren in der Natur kann man alles nutzen, was einem vor die Linse kommt und es in den Bildaufbau einarbeiten.
Anwendung von Ying Yang
Der heutige Tag in Südtirol begrüßte mich mit verhangenem Himmel und Nebelschwaden, die aus dem Tal über die Bergkuppen wanderten. Für Urlauber sicherlich nicht das Idealwetter, für mich aber eine wunderbare Chance, die Landschaft in verschiedenen Wetterverhältnissen abzubilden und den fototechnischen Reiz zu steigern, denn: bei schönen Wetter kann doch jeder fotografieren ;)
Mit dem heutigen Wetterverhältnissen klappt das Ying Yang Prinzip wunderbar. Die Landschaft wird besonders gut in Szene gesetzt, wenn das Foto in schwarz weiß oder mit leichten Kontrasten verarbeitet wird.
Zu sehen ist das neogotische Mausoleum von Erzherzog Johann und die Kirche von Schenna in Südtirol.
One thought on “Ying Yang – Landschaftsfotografie”