Belichtungszeit – Belichtung Schritt für Schritt

Hallo liebe Fotoliebhaber!
Im heutigen Teil der Grundlagenreihe ‚Belichtung – Schritt für Schritt‘ geht es um die Belichtungszeit. Blende, Schärfentiefe und Belichtungszeit sind eng miteinander verbunden und miteinander gekoppelt. Verstellt ihr das eine, so müsst ihr das jeweils andere anpassen. Was die Belichtungszeit ist, wie sie sich nun auf euer Foto auswirkt und was ihr damit künstlerisch anstellen könnt, werde ich euch in den nächsten Zeilen erläutern. Zum Schluss gibt es wieder eine hilfreiche Übung für euch – viel Spass!

Was ist die Belichtungszeit?

Wie der Name schon sagt ist die Belichtungszeit das zeitliche Intervall in dem eine bestimmte Menge Licht auf den Kamerasensor fällt und somit das Foto abgelichtet wird. Die Menge des Lichtes kann durch die Blende reguliert werden. Falls ihr Fragen dazu habt, schaut euch den Eintrag über die Blende an. Die Belichtungszeit gibt also an, wie lange der Shutter(Verschluss) geöffnet ist.
Den Shutter könnt ihr hören, sobald ihr den Auslöser ganz durchdrückt. Bei einer kurzen Belichtung klickt der Shutter schnell 2 Mal hintereinander, wobei durch eine lange Belichtung das zweite Klicken verzögert erklingt.
Belichtungszeit wird auch mit der Verschlusszeit gleich gesetzt.

Wo kann ich die Belichtungszeit regulieren?

Die Belichtungszeit oder Verschlusszeit kann im Modus T/Tv oder im Modus M manuell eingestellt werden.

Belichtungszeit ist wichtig für die Ästhetik der Bilder
Die Belichtung ist extrem kurz, damit der Moment bildlich eingefroren werden kann – Man spürt förmlich die Kraft der Welle (Blende 8 – 1/1600sek.)

Belichtungszeit je nach Lichtverhältnis

Die Auswirkungen auf euer Foto sind enorm, da ihr mit der Hauptressource der Kamera arbeitet. Die Verschlusszeit wird mit Gänsefüßchen “ und als Bruchzahl angegeben. Das bedeutet wie viele Sekunden der Kameraverschluss geöffnet bleibt. Die Bruchzahlen bilden somit eine kurze Belichtungszeit, sozusagen nur ein ‚Bruchteil einer Sekunde‘, während die Angaben mit “ eine längere Verschlusszeit zeigen. Die Angabe 1″ bedeutet somit 1 Sekunde.
Nun könnt ihr euch gut vorstellen, wie ihr die Verschlusszeit regulieren und den Lichtverhältnissen anpassen könnt. Bei Nachtaufnahmen oder während der Dämmerung (Blaue Stunde) muss die Verschlusszeit erhöht werden. Während des Mittags an einem sonnigen Tag dagegen muss sie verkürzt werden. Kurze Verschlusszeiten sind kein Problem. Bei langer Belichtungszeit ist das Risiko groß, das Bild zu verwackeln, falls ihr aus der Hand fotografiert. Die kleinste Bewegung während der Verschluss offen ist, führt zu unscharfen Ergebnissen. Ich empfehle bei langer Verschlusszeit und generell bei Langzeitbelichtungen ein Stativ oder eine feste Kameraauflage.

Probleme mit bewegten Motiven

Schlechte Lichtverhältnisse und bewegte Motive sind eine sehr schlechte Kombination, die nur bedingt zum Erfolg führt. Vielleicht habt ihr schon einmal versucht in einer Turnhalle sich schnell bewegende Sportler zu fotografieren. Da kommt so manches Equipment an seine Grenzen. Sobald die Verschlusszeit verlängert wird, verwischen die bewegten Motive und es entstehen ‚Geister‚. Um dem entgegenzuwirken müsst ihr notgedrungen die Zeit der Belichtung verkürzen und damit dunklere aber dafür schärfere Aufnahmen in Kauf nehmen. Weitere Tipps gibt es im zukünftigen Beitrag zur Sportfotografie in Hallen.

Belichtungszeit ist wichtig für die Ästhetik der Bilder
Hier wird der Unterschied in der Länge der Belichtungszeit deutlich – der Fluss wirkt wie Seide (Blende 18 – 0,6sek.)

Übung – Ästhetik durch verschiedene Belichtungszeit

Manche Szenen wirken durch eine kurze oder lange Verschlusszeit vollkommen verschieden. Ein gutes Beispiel ist das Fotografieren von Wasser, Seen oder Stränden. Bei kurzen Verschlusszeiten wirkt das Wasser klar und deutlich, Spritzer werden im Flug erfasst und ganz scharf dargestellt. Ein Wasserfall ist sozusagen fotografisch eingefroren. Verlängert ihr nun die Zeit und passt dazu die Blende an, damit eure Bilder nicht überbelichtet werden, dann könnt ihr eine tolle Veränderung feststellen. Das Wasser wirkt wie Seide, stofflich. Der Weg des Wassertropfen wird durch Schlieren deutlich und der Wasserfall wirkt wie ein Schleier. So schnell kann sich die Stimmung eines Fotos durch die Verschlusszeit verändern. Probiert es einfach mal aus! Ihr könnt auch andere bewegte Motive wählen und ästhetisch in Szene setzen :) Bei Tageslicht machen Filter die lange Belichtungszeit möglich.

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