Hallo liebe Blogleser und Fotointeressierte!
Heute starte ich mit dem neuen Thema ISO Wert der Grundlagenreihe ‚Belichtung Schritt für Schritt‘. Es wird sich im heutigen Artikel alles um diese drei komischen Buchstaben drehen. Wenn ihr also schon immer wissen wolltet, warum alle Hobbyfotografen vom ISO Wert sprechen, oder über Bildrauschen, was der ISO Wert überhaupt ist und wie er sich auf eure Fotos sowohl in der Belichtungseinstellung, als auch auf dem fertigen Bild auswirkt, der kann sich sein Heißgetränk nehmen und weiter lesen :) Wie gehabt gibt es am Ende meines Beitrages wieder eine nette Übung für euch – viel Freude! :D
Wichtige Buchstaben – ISO Wert
ISO ist die Abkürzung für die Internationale Organisation für Normung. Der ISO Wert bei einer Kamera bezieht sich auf die Lichtempfindlichkeit. Er spielte schon während analoger Fotografie eine ausschlaggebende Rolle, denn es gab Filme mit unterschiedlichen Lichtempfindlichkeiten, z.B. ISO 200 oder ISO 400. Im digitalen Bereich verhält es sich mit dem ISO Wert noch genau so, nur das wir nicht mehr auf einem Film abbilden, sondern in Pixeln und die Lichtempfindlichkeit digital hinab oder hinauf setzen können. Somit wird der Kamerasensor mehr oder weniger lichtempfindlich.
Wie arbeite ich mit dem ISO Wert?
In den halbautomatischen und in den vollmanuellen Modi eurer Systemkamera könnt ihr die Lichtempfindlichkeit manuell einstellen. Dabei ist es wichtig, dass ihr den Wert immer in Verbindung mit der Belichtungszeit und der Blende einstellt. Diese drei Faktoren sind von einander abhängig. Ihr könnt die optimale Belichtung immer an dem Strahl der Belichtungskorrektur erkennen.
Bei den meisten Kameramodellen besitzt der ISO einen eigenen Knopf. Ihr könnt ihn entweder auf AUTO stellen, dann sucht sich eure Kamera einen passenden Wert zur Lichtsituation aus, oder zwischen drei- und fünfstelligen Zahlen wählen. Je größer die Zahl ist, desto lichtempfindlicher wird der Sensor eurer Kamera. Das bedeutet, die hellen Bereiche werden verstärkt.
Wie funktioniert der ISO Wert?
Je größer die Zahl, desto lichtempfindlicher der Sensor, desto heller ist euer Foto in einer kürzeren Belichtungszeit und mit einer größeren Blende als mit einem kleinen ISO Wert. Bei schönem Wetter kann der ISO bei 100 stehen. Ihr benötigt den ISO Wert erst ab schwierigen Lichtverhältnissen, bei denen ihr aus der Hand oder ein bewegtes Motiv fotografieren müsst. Beide Faktoren treffen z.B. bei Partys schnell zusammen: Räume mit schummrigen Licht und sich bewegende Akteure. Seid ihr in solch einer Situation und müsst auf lange Belichtungszeiten verzichten, kann euch der ISO Wert gute Dienste erweisen. Aber:
ISO Wert und seine Problematik
Die ganze Sache hat auch einen Haken, sonst könnten wir ja ganz auf ein externes Blitzgerät verzichtet und einfach den ISO bis zum Maximum herauf stellen :) Je höher der ISO Wert, desto stärker entsteht auf eurem Foto ein Rauschen. Der ISO verstärkt die Empfindlichkeit und hellere Pixel werden noch lichtstärker abgebildet. Ab bestimmten Werten werden die Pixel einfach zu sehr belichtet und erzeugen zwischen den Bereichen ohne Licht ein starkes Rauschen. Das sieht dann auch nicht mehr schön aus, vor allem wenn ihr vorhabt das Bild auszudrucken und zu vergrößern. Die Qualität des Fotos leidet somit stark an einem zu hohen ISO Wert, auch wenn ihr in der Dunkelheit damit fotografieren könnt. Der Rauscheffekt nimmt je nach Kameramodell über 1600 bedingt stark bis sehr stark zu. Wollt ihr qualitativ hochwertige Bilder, so stellt den Wert, auch wenn es eurer Modell hergibt, nicht über 1600-2000, außer ihr braucht das Foto unbedingt.
Praktisch ist übrigens, dass ihr bei einigen Kameras dein AUTO-ISO Wert begrenzen könnt, sodass die Kamera von selbst auch keinen zu hohen Wert auswählt.
Übungen mit dem ISO Wert
Gerade bei Fotoeinsteiger und Neukäufen ist es wichtig, dass ihr eure Kamera gut kennt und wisst, ab welchem Wert das Bildrauschen so stark ist, dass die Qualität darunter leidet. Probiert es aus ein Objekt in schwierigen Lichtverhältnissen, z.B. in Räumlichkeiten, mit verschiedenem ISO Wert abzubilden. Dazu müsst ihr auch immer die Belichtungszeit und die Blende im Auge behalten. Ab welchem Wert wird das Rauschen stärker?
Noch eine gute Übung ist das Fotografieren während der Dämmerung – der blauen Stunde. Gerade in der Stadt, wenn die Lichter angehen und sich der Himmel langsam verdunkelt, könnt ihr mit eurem ISO Wert wunderbar spielen. Die verschiedenen Lichtstärken und damit entstehenden Stimmungen sind deutlich.
Wie hilfreich der ISO Wert ist, könnt ihr auch während schwierigen Außenlicht mit bewegten Objekten austesten. Schaut euch dazu auch einmal die Galerie von FOTOhunka an.
Und zuletzt kann der Rauscheffekt des ISO Wertes auch kunstvoll in einem Foto wirken. Nicht immer solltet ihr Bilder aufgrund des Rauschens aussortieren. Gerade wegen diesem Effekt wirken Szenen interessanter und vermitteln dem Betrachter eine intensivere Stimmung. Aber auch das muss getestet werden – nehmt eure Kamera und fotografiert :)
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