Hallo liebe Fotointeressierte!
In meinem heutigen Artikel geht es um die Messmethode für die optimale Belichtung aus meiner Reihe Fotografie für Fortgeschrittene. In den vorherigen Beiträgen bin ich schon auf die Belichtung im Allgemeinen, Belichtungszeit, Blende, Schärfentiefe und ISO Wert eingegangen. Wenn ihr euch mit diesen Themen schon auseinandergesetzt habt, können wir nun zu der Messmethode kommen. Eure Systemkamera besitzt verschiedene Messmethoden, die sich in den Halb- und Vollmanuellen Programmen – P Modus, Av Modus, Tv Modus und M Modus einstellen lassen. Was diese Messmethoden sind und wie ihr sie für euch am besten nutzen könnt, erfahrt ihr hier – viel Freude beim Lesen und Üben! :)
Messmethode für Belichtung – was ist das?
Eure Kamera ist ein präzises und technisch ausgereiftes Mittel um Situationen optimal abzulichten. Dazu gehört auch die sensible Technik der Belichtungsmessung und verschiedener Messmethoden. Die Kamera kann also auf unterschiedliche Weise die Belichtung messen und im Aufnahmeprozess umsetzen. Dabei sind sowohl die Größe, als auch die Position der Messbereiche unterschiedlich. Die Belichtungsmethoden wählt ihr je nach Situation und Motiv aus.
Je nach Situation und Aufnahme kannst du dir 4 verschiedene Messmethoden aussuchen. Im folgenden findest du eine Beschreibung zu jeder Messmethode:
Messmethode – Mehrfeldmessung
Die gängigste Messmethode ist die Mehrfeldmessung. Wie der Name schon andeutet, sind viele Belichtungsfelder an dieser Messmethode beteiligt, nämlich ca. 80% des Suchers. Diese Messmethode arbeitet mit dem Autofokus zusammen und kann daher schnell und präzise auf neue Lichtverhältnisse vor allem bei bewegenden Motiven eingehen. Die Belichtungsfelder unterscheiden auch Farben und können zusammen mit dem Autofokus schnell reagieren. Jedes AF Messfeld liegt in einem eigenen Belichtungsfeld (AE Messfeld genannt).
Der Autofokus stellt scharf und die Belichtungsfelder auf dem Fokuspunkt, sowie in Nähe dessen und auf gleicher Schärfenebene werden bevorzugt behandelt. Das bedeutet diese Bereiche werden optimaler belichtet.
Anwendung: gängigste Messmethode, alle Bereiche werden abgedeckt, die Belichtung wird auf das ganze Bild gemessen, präzise bei Veränderungen, aufgrund der großen Abmessung kommt es nur wenig zu Fehlmessungen
Messmethode – Selektivmessung
Die Selektivmessung arbeitet nicht mit dem Autofokus zusammen. Im Gegensatz zur Mehrfeldmessung wird bei der Selektivmessung nur ein kreisrunder Bereich im Zentrum des Suchers (ca. 10%) für die Messmethode genutzt. Das entspricht dem mittleren AF Messfeld. Alle anderen Bereiche, ob hell oder dunkel, werden nicht mit einbezogen. Bei der Sport– und Eventfotografie kommt diese Messmethode zum Einsatz. Sie ist konkreter als die Mehrfeldmessung, da sie sich zentral konzentriert. Es kann aber schneller zu Fehlmessungen kommen. Auch eignet sie sich bei hohen Kontrastunterschieden, da sie zentral misst und nicht mit Mehrfeldern.
Anwendung: für zentrale Motive, bei hohen Kontrast- unterschieden, wird nicht von eventuellem Hintergrundlicht abgelenkt, bei Motiven wo der Hintergrund keine Rolle spielt
Messmethode – Spotmessung
Die Spotmessung funktioniert so wie die Selektivmessung, nur auf einem noch kleineren Bereich – einem Spot. Es werden gerade einmal 2-5% des Suchers als kleinen zentralen Punkt gemessen. Damit ist die Messung an diesem kleinen Punkt sehr präzise und genau. Der Nachteil besteht darin, dass starke Fehlmessungen auftreten, wenn sich der Bildausschnitt minimal verändert.
Anwendung: sehr kontrastreiche Motive, Motive für die man wenig Zeit für Einstellungen hat z.B. in der Presse- oder Reportagefotografie – die Belichtung sitzt da, wo das Bild am schärfsten ist – im Zentrum
Messmethode – Mittenbetonte Messung
Diese Messmethode, auch Integralmessung genannt, verbindet Mehrfeld- und Selektivmessung miteinander. Es wird ein Bereich von 80% des Suchers gemessen, mit besonderem Augenmerk auf den zentralen Bereich des Haupt- AF Messfeldes. Diese Messmethode geht davon aus, dass sich das wichtige Motiv in der Mitte befindet, belichtet es besonders präzise und berücksichtigt dennoch das restliche Geschehen im Sucher. Das Bild wirkt dabei ausgewogen belichtet.
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