Hallo ihr Lieben!
Heute möchte ich euch ein sehr interessantes Objektiv vorstellen: das Fish Eye Objektiv. Von diesem Objektiv haben die ein oder anderen sicher schon einmal gehört oder gelesen. Ich möchte euch in diesem Artikel seine Stärken und Schwächen aufzeigen sowie seinen Anwendungsbereich. Mit diesem Objektiv könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen. Viel Spass beim Lesen! :)
Das Fish Eye Objektiv – was ist das?
Das Fish Eye Objektiv, zu deutsch ‚Fischauge‘ trägt seinen Namen zurecht. Schaut ihr euch die Linse an, erkennt ihr eine starke konvexe Wölbung, die einem Fischauge gleicht. Durch die krasse Wölbung ist es klar, dass es sich hier um ein Super-Weitwinkelobjektiv handelt. Es gibt sie mit verschiedenen Brennweiten, wie 8mm, 11mm oder 12mm. Je nachdem ob ihr eine Cropkamera oder eine Vollformat nutzt, könnt ihr Aufnahmen bis 180Grad fotografieren.
Fish Eye Objektiv und seine Vorteile
Mit seinem extremen Weitwinkel kann ein Fish Eye in kleinen engen Räumen genutzt werden, um z.B. die Innenarchitektur in ihrer Gesamtheit auf ein Bild zu bekommen. Mit dem Fish Eye können auch Panoramas oder 360Grad-Fotografien aufgenommen werden. Zudem eignet es sich auch um Landschaften abzubilden und die Weite zu erfassen. Genauso verhält es sich auch mit Architektur oder auch weiten Innenräumen, die der Fotograf ganz auf das Bild bannen möchte.
Fish Eye Objektiv und seine Nachteile
Natürlich hat die extreme Wölbung der Fish Eye Linse auch seine Nachteile: die krümmenden Linien im Bild. Die Objekte, welche sich an den Rändern befinden werden kleiner abgebildet, zur Mitte hin wölben sich die Linien nach oben und unten, wie bei einem Kissen, je näher man dem Objekt kommt. Bei Portraitaufnahmen erhält die Person dann eine riesige Knollennase und wirkt wie eine verzerrte Karikatur. So sollte das Objektiv nur zum Spass eingesetzt werden.
Die starke Wölbung verringert sich, wenn ihr die Kamera am Horizont ausrichtet, also parallel zur Horizontlinie. Verstärkt wird die Verzerrung, wenn ihr die Kamera von der Horizontlinie weg nach oben oder unten klappt.
Während die Wölbung bei Landschaftsfotografien ohne natürlichen Vergleich fast nicht zu sehen sind, heben sie sich bei Abbildungen von Gegenständen, Personen und Architektur sehr hervor. Durch die Linsenwölbung kommt es trotz Gegenlichtblende teilweise zu Lens Flares (Linsenreflexion), die später retuschiert werden müssen, soweit sie nicht gewollt sind.
Fish Eye Objektiv als kreativer Einsatz
Nachdem ich mich mit Lost Places Fotografie beschäftigte und selbst einige Streifzüge durch verlassene Herrensitze vornahm, fiel mir das Fish Eye ins Auge :D. Durch seine extremen Wölbungen und der ungewohnten Sehperspektive kann das Bizarre an solchen Orten noch verstärkt werden. Der Raumeindruck wird deutlich verstärkt und durch die Verzerrung wirken manche Bilder noch intensiver und eindrucksvoller. Das habe ich vor allem bei der Architekturfotografie bemerkt. Natürlich werden die Häuser verzerrt, aber der Effekt ist gewollt. Ihr könnt mit den krummen Linien und der Perspektive sehr wunderbar spielen.
Zudem habe ich das Fish Eye Objektiv auch schon bei der Portraitfotografie eingesetzt. Es ist natürlich sehr speziell, aber um Personen in ihrer Umgebung festzuhalten und mit den Linien zu spielen, können sehr interessante Fotos entstehen. Achtet aber darauf, dass die Verzerrung der Person gering bleibt. Je nachdem wo im Bild ihr die Person setzt und wie nah ihr an sie herantretet, wird die Verzerrung stärker oder schwächer. Richtig eingesetzt, könnt ihr mit dem Fish Eye Objektiv schöne Bilder erzeugen, die im Kopf bleiben.
Fish Eye Objektiv – Mit was arbeitet FOTOmauz?
Ich persönlich arbeite mit dem Delamax Fish Eye Objektiv, 3.5, 8mm für das Canon Bajonette. Delamax ist baugleich mit Samyang oder Walimex, nur der Aufdruck der Marke bzw. die Farbe des Streifens am Objektiv ist anders, von der Verarbeitung, der Linsen und der Technik sind sie aber alle gleich. Canon bietet leider nur ein Fish Eye Objektiv im L-Segment an, und das war mir einfach viel zu teuer. Am Anfang war mein Fish Eye Objektiv nur als kreative Spielerei gedacht, sodass ich auf ein günstiges aber trotzdem gutes Objektiv zurückgriff.
Das Delamax liegt gut in der Hand, ist robust verbaut und hackt nicht am Bajonette. Autofokus gibt es nicht. Ihr müsst also den Fokus am Ring manuell einstellen. Auf dem Objektiv sind Entfernungszahlen aufgezeichnet, sodass ihr den Manuellen Fokus gut einstellen könnt. Auch die Blende ist nur manuell einstellbar. Beides ist aber kein Problem, denn das Objektiv ist nicht für Sportaufnahmen gedacht. Mit einer maximalen Blende von 3.5 ist es für die Innenraumfotografie gut geeignet. Bei schummrigen Licht rate ich euch aber ein Stativ zu benutzen.
Das Objektiv hat eine feste Gegenlichtblende, die bei Vollformatkameras auf dem Bild als dunkler Rand erscheint. Es wurde also für die Crops angefertigt. Trotz der Geli kommt es oft zu Linsenreflexen, gerade bei starker Sonne. Abhilfe schafft immer die Hand :) Ihr müsst nur aufpassen, dass ihr eure Hand nicht ins Bild streckt. Bei starkem Licht oder Gegenlicht, z.B. durch Fenster, kann es zu farblichen Aberrationen führen, die aber mit einem Klick am PC optimiert werden können.
Für den günstigen Preis kann der Fotograf natürlich keine Knaller-Bildqualität verlangen, aber ich war positiv überrascht. Die Fotos können gut als Poster ausgedruckt werden und haben trotzdem noch eine sehr gute Abbildungsqualität (im Raw Format).
Fish Eye Objektiv Fazit
Mich begeistert das Fish Eye Objektiv und seine skurrile Abbildungsart immer wieder aufs Neue. Die bizarren Verzerrungen eignen sich jedoch nicht für jedes Motiv und jede Situation. Der Fotograf sollte es nicht übertreiben, aber um gewisse Effekte und Impressionen eindrucksvoller darzustellen, ist dieses Objektiv ein guter Begleiter. Mit dem Objektiv lassen sich auch sehr interessante HDR-Aufnahmen erstellen.
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