Spiegelreflex – Ja oder Nein?

fotografHallo liebe Fotoblogleser!

Heute möchte ich mich um ein sehr wichtiges Thema im Bereich der Fotoausrüstung widmen und die Frage klären: Spiegelreflex – Ja oder Nein? Mich sprechen oft Kollegen und Freunde an, die sich eine Spiegelreflexkamera zulegen wollen. Dabei geht es immer wieder um die Frage, welche Marke sie am besten nehmen sollen, welches Modell und vor allem welche Objektive gleich dazu gekauft werden sollen. Ich möchte im folgenden Eintrag darauf eingehen, was sich ein Großteil der Käufer unter einer Spiegelreflexkamera und der Art zu Fotografieren vorstellen und auf einige sehr gängige Probleme eingehen, um ein Fehlkauf zu vermeiden.

Mit einer Spiegelreflex bessere Bilder schießen?

Einige Bekannte fragen mich, ob sie mit meiner digitalen Spiegelreflex fotografieren können. Ich war etwas verwirrt, denn sie kennen sich nicht mit einer Spiegelreflexkamera aus und fragte, für welchen Anlass sie die Kamera benötigen. Die Antwort: für die nächste Geburtstagsfeier. Nur weil die Spiegelreflex größer und teuer ist als eine Digitalkamera, heißt das noch lange nicht, dass je größer und je teurer auch bessere Bilder herauskommen. Eine Spiegelreflexkamera ist ein hoch-technologisiertes Gerät bei dem viel beachtet werden muss. Gerade für Innenraumfotografie muss die Lichteinstellung, wie Blende, Verschlusszeit oder ISO-Wert angepasst werden. Ohne diese Änderungen kann eine Spiegelreflex genauso verwischte und verwackelte Bilder erzeugen, wie eine Digitalkamera – nur mit mehr Megapixel ;) Das erklärte ich auch meinem Bekannten, der daraufhin sagte: stell doch einfach auf Automatik.

Das Automatikprogramm ist für Schnappschüsse gut geeignet oder um zum Einstieg mit der Kamera zu arbeiten. Aber dieses Programm löst bei weitem nicht alle Probleme beim Fotografieren und wenn man nur im Automatik fotografiert, dann reicht eine Digitalkamera aus.

Wer also denkt eine Spiegelreflexkamera löst all die fotografischen Probleme, der irrt gewaltig.

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Mit einer Spiegelreflex fotografieren

Gut fotografieren durch 3 Faktoren

Es gibt drei wichtige Faktoren, die euer Bild maßgeblich beeinflussen:

  1. Fotograf
  2. Kamera
  3. Objektiv

Wenn ihr also vorhabt, euch eine Spiegelreflex zu kaufen, fragt euch selbst erst einmal, wofür braucht ihr dieses Gerät? Nutzt ihr es nur für feierliche Aufnahmen, wollt ihr Sportereignisse abbilden, sucht ihr ein Gerät für Landschaften– oder Naturbilder, oder einen brauchbaren Reisebegleiter? Wenn ihr als Fotograf nicht wisst, wozu ihr diese Kamera nutzen wollt, oder wenn sich das Aufgabenfeld auf die alltägliche Abbildung von Familie und Freunden und den Urlaub begrenzt, dann empfehle ich euch eine gute kompakte Digitalkamera, die ihr verstauen könnt und euch wenig belastet. Denn das Gewicht mit Objektiv einer Spiegelreflex sollte man nicht unterschätzen.

Fotografieren ist eine Kunst, manche haben das Talent dazu, andere müssen es sich durch Übung hart erarbeiten, dazu gehört z.B. der fotografische Blick. Technikverständnis und das Wissen, wie eine Spiegelreflexkamera überhaupt funktioniert, sollte man als Fotograf auch im Repertoire haben, denn dadurch können Einstellungen genauer vorgenommen werden. Wer versucht diese Punkte mit Faktor 2 und 3 zu kompensieren und die Technik in den Vordergrund zu stellen, der wird auf kurz oder lang mit dem Gerät und seinen Fotos nicht glücklich werden.

Teurer und größer ist besser?

Ich sehe in den Museen öfters Besucher, die mit großen Spiegelreflexkameras herumlaufen, auf denen bis 300mm Zoomobjektive aufgeschraubt sind. Ich stelle mir dann immer die Frage: Wenn man ein Museum besucht und damit nah an die Objekte rankommt, warum ein so großes und schweres Objektiv mitschleppen? Für viele ist es ein Prestigeobjekt mit dem man sich selbst darstellen kann. Das klappt auch, denn viele Personen denken, je größer und teurer die Kamera desto mehr Ahnung muss der Fotograf besitzen, um mit dem Gerät umzugehen. Das ist nur in wenigen Fällen so. Ein guter Vergleich: wer ein Kleidungsstück von einer teuren anerkannten Marke trägt, ist auch nicht gleichzeitig der nächste Lagerfeld. Nicht jeder der einen teuren Sportwagen fährt, ist auch gleichzeitig ein guter Autofahrer.

Bitte bedenkt bei eurem Kauf, dass es eben nicht immer um die Größe geht ;)

Fazit

Über eine gute Kameraausrüstung nachzudenken ist auf jeden Fall wichtig, aber überlegt euch vorher, was ihr damit anstellen wollt, wo die Kamera zum Einsatz kommt und was ihr für Bilder schießen wollt. Damit vermeidet ihr einen Fehlkauf oder teurere Zusatzkäufe. Beschäftigt euch mit der Spiegelreflex. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und ist schwierig, aber es wird sich auszahlen und ihr könnt auch gerne die Übungen in meinem Blog durchführen :)

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